Ein wirklich historisches Erlebnis?

Am 20. August 2025 hatten die Schülerinnen und Schüler der Geschichtsleistungs-kurse des Lessing-Gymnasiums Hohenstein-Ernstthal eine besondere Gelegenheit. Sie trafen mit Herrn Wolf zusammen, einem Zeitzeugen, der sowohl den Zweiten Weltkrieg als auch die Zeit der DDR selbst miterlebt hat.

Herr Wolf, Jahrgang 1928, berichtete eindrucksvoll von seiner Jugend in den letzten Kriegsjahren. Wie viele Gleichaltrige wurde er damals als Flakhelfer eingesetzt. Die Schüler erfuhren von den Ängsten, der Verantwortung, die auf den Schultern der Jugendlichen lastete, und den katastrophalen Zuständen in den Jahren nach 1945. Gerade diese Erlebnisse prägten in ihm die feste Überzeugung, dass Frieden das höchste Gut ist – eine Botschaft, die er auch Jahrzehnte später noch mit Nachdruck an die junge Generation weitergeben möchte.

Bereits mit 18 Jahren begann Herr Wolf seine Lehrerkarriere an der Lessingschule in Hohenstein-Ernstthal. Nach dem Krieg herrschte ein massiver Lehrermangel, sodass er ohne Erfahrung direkt eine eigene Mädchenklasse bekam. Schon damals fand er seine Berufung im Unterrichten, und er blieb ihr treu. Viele Jahre widmete er sich schließlich der Arbeit an einer Blindenschule, wo er bis zu seiner Pensionierung tätig war. Dort erlebte er seine Aufgabe nicht nur als Wissensvermittlung, sondern auch als Beitrag zur Menschlichkeit und zum Miteinander.

Im Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern wurde deutlich, dass Herr Wolf nicht nur ein Stück Geschichte erzählt, sondern lebendig macht. Seine Erinnerungen an Krieg, Zerstörung, Neubeginn und den Alltag in der DDR gaben den jungen Menschen einen authentischen Einblick in eine Zeit, die für sie selbst nur noch aus Geschichts-büchern bekannt ist.

Nur wer den Wert des Friedens versteht, kann Verantwortung für die Zukunft über-nehmen. Eine Botschaft, die bei den Schülerinnen und Schülern nachhaltigen Eindruck hinterließ. 

Anna Ehrich, Leistungskurs Geschichte 12

28. August 2025

Mandy Simon